Wer einen Arzt-Termin schwänzt, dem könnte bald eine Rechnung ins Haus flattern!

Immer mehr Mediziner im Norden fordern eine saftige Strafgebühr für verpasste Termine. Das berichten die „Kieler Nachrichten“.

Nicht erscheinende Patienten seien ein wachsendes Problem, erklärt Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Für die Praxen bedeutet das Stillstand und finanzielle Verluste.

Deshalb könne es „nachvollziehbar sein“, sagt er, wenn ein Ausfallhonorar verlangt wird. Wichtig sei jedoch, dass die Forderungen transparent kommuniziert werden – und nur dann erhoben werden, wenn „belegbar ist, dass ein Stillstand im Praxisablauf entstanden ist“.

Zahnärzte wollen auch Kasse machen

Besonders betroffen seien Fachärzte, die oft monatelang im Voraus ausgebucht sind. „Es kommt häufig vor, dass vor allem neue Patienten ohne Absage einfach nicht erscheinen“, erklärt Marco Dethlefsen von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). Für andere Patienten bedeutet das: noch längere Wartezeiten.

Auch Zahnärzte denken über ein Ausfallhonorar nach. Ein Zahnarzt aus dem Kreis Plön verlangt bereits bis zu 100 Euro für wiederholte Termin-Schwänzer. Viele Kollegen wollen nachziehen.

Doch die Verbraucherzentrale warnt: Ein generelles Recht auf Ausfallhonorar gibt es nicht. Wer krank wird oder einen Unfall hat, muss nicht zahlen.

Trotzdem kann eine Gebühr gerechtfertigt sein, erklärt Rechtsexpertin Katrin Reinhardt. Wenn kurzfristig kein Ersatzpatient gefunden werden kann, sei der Verdienstausfall für den Arzt durchaus verständlich.