Mit starken Unterleibsschmerzen suchte William Bryan in seinem Urlaub in Florida eine Klinik auf. Nur wenige Stunden später war er tot. Aber nicht, weil er schwer erkrankt war – sondern wegen eines fatalen Ärzte-Fehlers.
Bryan, der aus dem Nachbarstaat Alabama stammte, war mit seiner Frau Beverly im August in den „Sunshine State“ gereist, um dort zu entspannen. Dann entwickelte sich der Urlaub des Rentner-Paares zum Horrortrip.
Die Ärzte im North Walton Doctors Hospital in der Kleinstadt DeFuniak Springs untersuchten Bryan und diagnostizierten eine Milzanomalie und rieten dem Mann, sich einer Operation zu unterziehen, um das geschädigte Organ zu entfernen und so weitere Komplikationen zu vermeiden. Das Paar willigte ein – und nur wenig später wurde Bryan in den Operationssaal geschoben.
Chirurg durchtrennte wichtiges Gefäß
Eigentlich eine Routine-Operation. Sie endete jedoch tödlich für den hilflosen Urlauber. Der operierende Chirurg – in US-Medien als Dr. Thomas S. identifiziert – entfernte nicht etwa die Milz des Mannes, sondern die Leber! Dabei durchtrennte der Pfusch-Arzt ein wichtiges Gefäß, es kam zu einem massiven Blutverlust, der schließlich zu einem Herzstillstand führte.
Unbegreiflich: Nach dem furchtbaren Tod seines Patienten versuchte S. den Berichten zufolge auch noch, seine Verwechselung zu vertuschen. Er habe die „vergrößerte Milz“ entfernt. Diese sei bei dem Patienten auf die andere Körperseite gewandert – dorthin, wo auch die Leber liege. Wie Beverly Bryans Anwalt mitteilte, habe man später aber eindeutig festgestellt, „dass es sich bei dem entnommenen Organ tatsächlich um Bryans Leber und nicht um die Milz handelte“.
Witwe kämpft jetzt für Gerechtigkeit
Die Witwe des Verstorbenen will jetzt verhindern, dass S. jemals wieder einen OP-Saal betreten darf. Über ihren Anwalt ließ sie erklären: „Mein Mann starb, während er hilflos auf dem Operationstisch lag. Ich möchte nicht, dass jemand anderes aufgrund der Inkompetenz des Arztes in einem Krankenhaus stirbt, das hätte wissen müssen oder wusste, dass er zuvor drastische, lebensverändernde chirurgische Fehler begangen hatte.“
Damit spielt sie auf eine weitere Panne an, die S. passiert sein soll. So habe er im vergangenen Jahr einem Patienten einen Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt – eigentlich habe er aber eine Nebennierenresektion durchführen sollen.
Das Krankenhaus hat sich von seinem Pfusch-Arzt distanziert und erklärte: „Die Patientensicherheit ist und bleibt unsere oberste Priorität. Unsere Gedanken und Gebete sind bei der Familie.“ Welche Konsequenzen die tödliche Operation für den Arzt haben wird, ist noch nicht bekannt.