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Anteil europäischer Hilfe für Ukraine steigt deutlich

Europa hat nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) die durch die USA entstandene Finanzierungslücke in den Ukrainehilfen weitgehend geschlossen. Die militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe aus Europa summierte sich im März und April auf rund 20,2 Milliarden Euro. Im Januar und Februar waren es laut der IfW-Analyse noch rund 6,7 Milliarden Euro. 

„Es ist bemerkenswert, dass Europa die Lücke geschlossen hat“, sagte Christoph Trebesch, der das Projekt leitet. Abzuwarten bleibe, ob es sich um einen vorübergehenden Anstieg handle. Anfang März dieses Jahres hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst eingestellt. Zum ersten Mal seit Juni 2022 habe Europa damit die USA bei der gesamten Militärhilfe übertroffen  – mit insgesamt 72 Milliarden Euro gegenüber 65 Milliarden Euro aus den Vereinigten Staaten, schreibt das Institut. 

Die US-Regierung begründete ihr Vorgehen zu Beginn des Jahres damit, dass Trumps Fokus
auf Frieden liege. Aus diesem Grund würden die Hilfen bis auf Weiteres ausgesetzt und einer
Überprüfung unterzogen. 

Deutschland leistet laut IfW „moderate Beiträge“

Während vor allem nordische Länder und Großbritannien ihre Hilfen deutlich erhöhten, leisteten Staaten wie Deutschland „weiterhin moderate Beiträge“, schrieb das IfW. Deutschlands Hilfe machte demnach seit Jahresbeginn bis April 650 Millionen Euro aus. Die Bundesregierung veröffentlicht keine detaillierten Angaben mehr zur Militärhilfe. Davon ist die aktuelle Statistik laut IfW allerdings nicht betroffen, da die Webseite der Regierung erst im Mai abgeschaltet worden sei, hieß es.

Der Ukraine-Support-Tracker des IfW Kiel erfasst militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt worden sind. Berücksichtigt sind 41 Länder, darunter die EU-Staaten. Datenquellen sind offizielle Regierungsstellen und Berichte internationaler Medien.