Siegen – Sie waren am Freitagabend mit dem Bus auf dem Weg zum Siegener Stadtfest – doch dort kamen sie nicht an.
Gegen 19.40 Uhr zückte eine Frau (32) ein Messer, stach unvermittelt auf sechs Personen ein und verletzte drei von ihnen lebensgefährlich. Die Messer-Frau soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden.
Am Samstagmorgen teilte die Polizei gegenüber BILD mit, dass drei der Verletzten das Krankenhaus inzwischen verlassen konnten. Die Opfer sollen nach Polizeiangaben zwischen 16 und 30 Jahren alt sein und alle aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein stammen.
Drei Fahrgäste in Lebensgefahr
Zum aktuellen Gesundheitszustand der lebensgefährlich Verletzten konnte die Polizei am Morgen noch keine Angaben machen. Sie seien derzeit weiterhin in ärztlicher Behandlung.
Die Messer-Frau, die nach Angaben der Polizei Deutsche ist, soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Das Motiv für ihre Messer-Tat ist bislang völlig unklar. Es gebe laut Polizei derzeit „keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv“.
Die Täterin könnte psychisch krank sein und unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden haben. Medienberichten zufolge soll die Frau wegen Drogendelikten bereits polizeibekannt sein.
Der Bus der Regionallinie R22 war mit etwa 40 Fahrgästen, darunter auch Kinder und Jugendliche, auf dem Weg zum Stadtfest in Siegen (Nordrhein-Westfalen). Mehr als 30 Fahrgäste mussten in der Nacht in einer Halle von Notfallseelsorgern und dem Rettungsdienst betreut werden.
Spuren gesichert, Straße wieder frei
Die Arbeit der Ermittler am Tatort ist inzwischen abgeschlossen. „Alle Spuren sind gesichert“, bestätigte ein Polizeisprecher zu BILD. Der Bus sei am Morgen abgeschleppt worden. Die Freigründer Straße im Stadtteil Eiserfeld sei wieder für den Verkehr freigegeben.
Stadtfest soll weitergehen
Trotz der schrecklichen Messer-Attacke soll das Stadtfest am Samstag weitergehen. Laut Polizei besteht aktuell keine weitere Gefahr. Es werde am Samstag um 11 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst auf dem Schlossplatz geben, hieß es in einer Mitteilung in der Nacht.
Bürgermeister Steffen Mues hatte nach dem Vorfall in Siegen vor Ort mit Augenzeugen gesprochen und den Ersthelfern, Einsatzkräften und Notfallseelsorgern gedankt.
„Vorfall wirft Schatten auf die Feierlichkeiten“
Auch die Bundestagsabgeordnete für Siegen-Wittgenstein, Laura Kraft, zeigt sich nach dem Vorfall betroffen. Dieser Vorfall werfe einen „Schatten auf die Feierlichkeiten“ in Siegen.
Auf der Plattform X wünschte sie den Verletzten eine „schnelle Genesung und den Angehörigen sowie Betroffenen ganz viel Kraft in diesen Stunden“.