Ein Mangel an Strandliegen und Sonnenschirmen auf Mallorca? Was erst mal skurril scheint, könnte schon bald Realität werden.

Die Gemeinde Palma, zu der auch der Ballermann gehört, will ab kommenden Sommer eine Reduzierung der Liegen an den fünf Stränden ihres Gebiets durchsetzen.

Mallorca leidet an „Strandsterben“

Der Grund: Auf Mallorca gehen seit Jahren dank eines Phänomens namens „Strandsterben“ die Sandflächen zurück. Heißt: Mallorcas Küstenlinie hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert, es gibt weniger Sand als früher.

Daher arbeitet man im Rathaus von Palma jetzt an neuen Ausschreibungen für die Betreiber von Strandliegen und Sonnenschirmen ab 2025, um den aktuellen Verhältnissen gerecht zu werden. Statt den immer schmaler werdenden Strand weiterhin mit der gleichen Anzahl an Sonnenliegen zuzustellen, soll deren Zahl nun sinken. Was bedeutet: Am Ende gibt es weniger Plätze für Besucher.

Zum Ärger der deutschen Urlauber! BILD sprach mit leidenschaftlichen Malle-Touristen, die wenig Verständnis für die Pläne haben.

„Liegen sollten nicht abgeschafft werden“

Chris Panetta (18), Versicherungsvertreter aus Trier, und Fabiano Gómez (22), Bankberater aus Saarbrücken, zu BILD: „Wir fordern mehr Liegen für Deutsche. Dass es jetzt weniger Liegen am Ballermannstrand geben sollen, finden wir nicht so gut, obwohl wir eigentlich nur an den Strand gehen, um ein bisschen nüchtern zu werden, um danach wieder mehr trinken zu können.“

Sie befürchten, dass eine Reduzierung der Liegen nach hinten losgehen würde: „Leute, die hierherkommen, kommen ja nicht wirklich, um Urlaub zu machen. Trotzdem sollten die Liegen nicht abgeschafft werden, da der Handtuchkrieg dann noch schlimmer wird. Das ist doch deutsche Kultur.“

„Weniger Liegen geht gar nicht“

Auch Gabriella Burger (27), Altenpflegerin aus Köln, ist gegen die Pläne Mallorcas: „Weniger Liegen geht gar nicht. Wann hat man denn mal die Möglichkeit am Strand zu sein, auch mal seine Privatsphäre zu haben? Ich nutze die Liegen jedes Jahr, wenn ich an den Ballermann komme.“

Sie fügt hinzu: „Auch dass es weniger Sonnenschirme geben soll, macht wenig Sinn. Wenn man keine Liege mehr bekommt, hat man trotzdem die Möglichkeit, sich mit dem Handtuch in den Sand zu setzen – und hat einen Sonnenschirm, der Schatten spendet.“

Das sei ein sehr „besonderes Feeling“.

Aktuelle Lage: „Es ist gut so, wie es jetzt ist“

Frank W. (62) aus Bonn findet nicht, dass an Mallorcas Stränden zu wenig Platz ist. Er sagt zu BILD: „Wenn es so bleibt, wie es ist, ist es vollkommen okay, man nimmt mit den Liegen auch keinem anderen irgendeinen Platz weg. Da hat jeder Platz für sich, zum Ruhen und am Meer zu liegen.“

Ob die Meinungen der deutschen Urlauber etwas an den Plänen der Verantwortlichen auf Mallorca ändern wird? Ungewiss.