Knallt es am Sonntag auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel?

Seit Monaten ist Bürgermeister Nikolas Häckel (50) wegen Burn-out krankgeschrieben, wird von seinem Vize vertreten. Fliegt Häckel jetzt ganz raus?

Riesen Polit-Zoff ums Rathaus in Westerland! Denn: Kommunalpolitiker haben die Abwahl des Amtsinhabers, der seit 2015 regiert, beantragt.

Am Sonntag läuft die Abstimmung auf dem Nordsee-Eiland. Kernfrage: „Stimmen Sie für die Abwahl des Bürgermeisters Nikolas Häckel?“ 12 473 Sylter könnten ihn dann theoretisch in den „einstweiligen Ruhestand“ versetzen.

Wie ist das Prozedere? Gemeindesprecher Florian Korte erklärt: „Für eine Abwahl des Bürgermeisters müssen mindestens 20 Prozent aller Abstimmungsberechtigten die Abstimmungsfrage mit ‚Ja‘ beantworten, was derzeit 2494 Stimmen entspricht.“

Was ist das Problem mit Häckel, der gern trotz Erkrankung zurück ins Amt möchte?

Insider machen ihn u.a. für den klammen Haushalt der Insel, miese Kommunikation und Verwaltungsdefizite verantwortlich.

Der Geschmähte möchte sich nicht herausdrängen lassen: „Als überzeugter Demokrat freue ich mich auf den Abstimmungssonntag und hoffe natürlich auf eine Bestätigung unserer und meiner Arbeit, um die begonnenen Projekte für Sylt und die Sylter weiter voranzutreiben.“

Egal, wie es ausgeht: Sylt steht zunächst weiter ohne Chef da. Bei Abwahl müsste binnen sechs Monaten eine Neuwahl organisiert werden. Bleibt Häckel im Amt, wird nach Krankheit in einem Ausschuss erst einmal seine „Wiedereingliederung“ beraten.

Das Ergebnis scheint völlig offen, es könnte ein Krimi werden.

Für die Abwahl sind die Bürgermeister von List, Kampen, Wenningstedt-Braderup und Hörnum. Dagegen macht sich eine Gruppe namens „Sölring Underground“ bei Youtube stark – mit Gesang.