Stuttgart – Sie hatten 3,8 Millionen Euro in ihrem Panzerwagen, stoppten auf einem Feldweg. Wenig später war das ganze Geld weg. Jetzt sitzen die Geldkuriere Abdelkader A. (43) und Abdulrahman al N. (25) auf der Anklagebank des Landgerichts.
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Stuttgart: Die beiden sollen einen Überfall vorgetäuscht und die Millionen-Summe dann mit Komplizen geteilt haben.
Die beiden Angeklagten arbeiteten damals für die Firma WSD Security. Am 4. Januar 2024 hatten sie auf ihrer Tour bei Geschäften und Banken genau 3 791 525 Euro Bargeld eingesammelt, waren abends bei Ludwigsburg (Baden-Württemberg) auf dem Weg in die Firmen-Zentrale.
Nach 18 Uhr sollen sie auf einem Feldweg gestoppt haben, weil dort ein alter Mann mit Gehstock eine Autopanne vorgetäuscht habe. Als sie ihm laut eigenen Angaben helfen wollten, habe er sie mit einer Pistole bedroht.
Plötzlich seien vier Vermummte mit Kalaschnikows und Panzerfaust aufgetaucht und hätten das Geld aus dem Transporter geraubt. Die Räuber sollen den beiden Fahrern Handys und Dienst-Revolver abgenommen haben. Über Passanten alarmierten die Geldtransport-Fahrer um 19.05 Uhr die Polizei.
Die Kripo wurde aber stutzig und ermittelte. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass die Geschichte erlogen sei. Einen Monat später wurden Abdelkader A. und Abdulrahman al N. verhaftet.
Angeklagte beteuern ihre Unschuld
Über ihre Anwälte beteuerten die Angeklagten im Prozess ihre Unschuld. Die 3,8 Millionen Euro sind bis heute nicht aufgetaucht. Richter Matthias Rummel sagt: „Die Versicherung will zivilrechtliche Ansprüche machen und es kann sein, dass hier ein Schadenersatz mit verurteilt wird.“
Ein Urteil soll voraussichtlich am 23. Oktober 2024 fallen.