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Sachsens Ministerpräsident will zurück zu russischem Öl und Erdgas

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat eine grundsätzliche Rückkehr zu Energielieferungen aus Russland gefordert. „Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

Es liege laut Kretschmer im deutschen Interesse, nach einem Waffenstillstand wieder Energie aus Russland geliefert zu bekommen. „Wirtschaftsbeziehungen erhöhen auch unsere Sicherheit“, sagte er.

Kretschmer: „Russland hat ein anderes Land angegriffen“

Kretschmer hatte diese Position bereits in der Vergangenheit mehrfach vertreten. Kretschmer argumentiert, Europa brauche Energie zu günstigen Preisen.
Russland müsse daher „perspektivisch wieder Handelspartner sein – ohne
dass wir in eine neue Abhängigkeit kommen“. Die Parole „nie wieder
Russland“ sei falsch. 

Auf die Nachfrage, ob er sich von Putin nicht
bedroht fühle, antwortete Kretschmer ausweichend: „Russland hat ein anderes
Land angegriffen.“ Es sei richtig, dass Deutschland sich nun
„verteidigungsfähig aufstellen“ müsse, aber das „gelingt nur, wenn wir
wirtschaftlich stark sind“.

Sanktionen seit Angriffskrieg

Russland hatte bereits vor dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 seine Gaslieferungen nach Deutschland stark reduziert. Infolge des Angriffskrieges verhängte die EU weitreichende Sanktionen gegen Russland. Pipeline-Gas und -Öl aus Russland werden daher inzwischen nicht mehr nach Deutschland geliefert. Im Oktober einigten sich die EU-Länder darauf, die verbliebenen Erdgasimporte aus Russland bis Ende 2027 auslaufen zu lassen.