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Ehemaliger Botschafter in der Ukraine tritt Amt als BND-Chef an

Der bisherige deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, wird am Donnerstag sein Amt als neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) antreten. Zwei Tage nach seinem 61. Geburtstag
löst Jäger an der Spitze des
deutschen Auslandsgeheimdienstes Bruno Kahl ab. Kahl hat den BND
seit 2016 geführt und wechselt nun als deutscher Botschafter in den Vatikan. 

Jäger hat besondere Erfahrungen als Botschafter in
Krisengebieten wie Bagdad (2013 bis 2014) und Kabul (2021 bis 2023).
Seit 2023 ist er Botschafter in Kyjiw. Jäger arbeitete außerdem in
verschiedenen Ministerien
und war unter anderem Pressesprecher des
damaligen Außenministers Joschka Fischer (Grüne).

BND „so wichtig wie nie zuvor“

Die Anforderungen an den BND „sind heute höher denn je“, teilte Kanzleramtschef Thorsten
Frei
(CDU) zur Bekanntgabe des Zeitpunkts von Jägers Dienstantritt an der BND-Spitze mit. So geht etwa von Russland nach Einschätzung des BND eine wachsende Gefahr für Deutschland und Europa aus. Auch die Entwicklungen im Nahen und
Mittleren Osten haben Auswirkungen auf die deutsche Sicherheitslage. Zugleich ist derzeit unklar, wie eng die Zusammenarbeit mit den wichtigen
US-Diensten unter Präsident Donald Trump künftig sein wird.

Die Arbeit des BND „als
Informationsdienstleister und Frühwarnsystem ist für die Bundesregierung
so wichtig wie nie zuvor“, sagte Frei. Zu Jägers Aufgaben
zähle, „die internationale Position des BND weiter zu stärken und sicherzustellen, dass der BND als Partner auf Augenhöhe mit anderen westlichen Diensten agiert“.

Der BND ist der Auslandsnachrichtendienst
der Bundesrepublik. Er hat nach eigenen Angaben den Auftrag,
Informationen von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung zu
sammeln, auszuwerten und der Bundesregierung in Form von Meldungen und
Analysen zur Verfügung zu stellen.