Dresden – Es ist offenbar nur eine Frage der Zeit, bis auch der Rest des Zugs C der Carolabrücke in die Elbe stürzt!

„Wir gehen davon aus, dass der Brückenteil C minütlich einstürzen könnte, weil er sich weiter nach unten senkt“, sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre (44) zu BILD. „Wir wissen aber nicht, wann das passiert.“

Der sogenannte „Brückenzug“ war am Mittwochmorgen kurz vor drei Uhr auf 100 Meter Länge eingestürzt. Wie ein Wunder ist dabei niemand verletzt worden.

Wehe, wenn das Wasser steigt …

Klahre weiter: „Der Plan ist jetzt ein kontrolliertes Einreißen des Brückenzugs C, um die Gefahr zu bannen. Wir versuchen alles, das noch vor der dem drohenden Hochwasser hinzubekommen, wissen aber nicht, ob es klappt.“

Schon jetzt ist klar: Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit!

Die Einsatzkräfte hoffen, dass die eingestürzte Brücke dem Hochwasser widersteht und anschließend in Ruhe abgetragen werden kann. Aber: Sollte die Brücke von selbst in die Elbe stürzen, könnte sie beim Hochwasser wie eine Art Staumauer wirken. Dann kann das Elbwasser nicht mehr abfließen und Überflutungen in der Altstadt drohen.

Bundeswehr soll bei Bergung helfen

Im Einsatzstab wird zudem diskutiert, ob das bereits abgestürzte Brückenteil flussabwärts abtreiben könnte. Deshalb gibt es Überlegungen, das Abbruchteil mit Seilen gegen Wegschwimmen zu sichern, damit es nicht gegen die historische Augustusbrücke kracht.

Derzeit berät die Feuerwehr mit THW und Spezialfirmen, wie man in Dresden vorgeht. Fakt ist: Eine schnelle Lösung gibt es nicht. Mittlerweile wurde die Bundeswehr um Unterstützung bei der Bergung der Absturzbrücke angefragt.

Wie BILD erfuhr, geht man mittlerweile davon aus, dass die Schäden an den bestehenden Brückenzügen A und B weitaus größer sind, als anfangs gedacht. Da es Querverbindungen zu Zug C gibt und Kräfte durch den Einsturz übertragen worden sind, rechnet man mit erheblichen Schäden im Brückeninneren.

Insider berichten BILD, dass ein Komplettabriss der gesamten Brücke zunehmend unausweichlich erscheint. Zumal wohl niemand in der Stadtverwaltung das Risiko übernehmen möchte, dass auch hier etwas passiert.