Neapel (Italien) – Elaine (58) und Graeme Winn (64) liebten das Reisen, wollten in ihrem Ruhestand die Welt erkunden. Doch bei dem schrecklichen Seilbahn-Unglück von Neapel stürzten sie in den Tod.
Das Ehepaar aus Großbritannien war oft mit dem Motorrad unterwegs, um Urlaub zu machen. Ein Biker-Freund erzählt BBC: „Sie lebten für das Motorradfahren. Graeme war vor Kurzem in Rente gegangen, Elaine reduzierte ihre Arbeitstage, damit sie mehr Motorrad fahren und Urlaub machen konnte, und das alles genossen sie ungemein.“
Ehepaar wollte Urlaub in Italien machen und fand den Tod
Im April besuchten das Paar Italien – sie ahnten nicht, dass es ihre letzte gemeinsame Reise werden würden.
Am 17. April stiegen sie gegen 15 Uhr zusammen mit anderen Touristen in die Seilbahn am Monte Faito am Golf von Neapel. Wenige Meter vor der Bergstation riss offenbar das Tragseil. Die Kabine stürzte rund 30 Meter tief in ein bewaldetes Tal. Eine Katastrophe.
Die Insassen wurden aus der Kabine geschleudert – vier waren sofort tot. Ein fünftes Opfer (23) wurde schwer verletzt. Neben dem Ehepaar starben Gondelführer Carmine Parlato (†59) und eine junge Israelin (25).
„Ihr werdet leider von so vielen vermisst werden“
Die Bestürzung bei den Freunden von Elaine und Graeme ist riesengroß. So schreibt eine Weggefährtin bei Facebook: „Wir sind absolut untröstlich, uns fehlen die Worte und wir wollen es immer noch nicht glauben. Ich werde mich für immer an unsere gemeinsamen Fahrten erinnern und an eure sprudelnde Persönlichkeit, ihr werdet leider von so vielen vermisst werden.“
Chris Mann, ein gemeinsamer Freund des Ehepaares, fassungslos: „Wie unglaublich traurig. Graeme und Elaine waren gute Freunde, die ihren Ruhestand mit Motorradtouren und Urlauben genossen.“
Auch Schule trauert um Elaine Winn
Auch die Welland Park Academy in Market Harborough trauert öffentlich um Elaine, die dort zuletzt gearbeitet hatte: „Elaine war ein sehr beliebtes und hoch angesehenes Mitglied unserer Schulgemeinschaft“, heißt es in einer Mitteilung auf Facebook. „Ihre Herzlichkeit und ihr Einsatz berührten viele“, heißt es darin weiter.
Nach dem Unglück hat nun die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Unter anderem soll geklärt werden, warum die Gondel am 1131 Meter hohen Monte Faito kurz vor Erreichen der Bergstation in die Tiefe stürzte. Auch auf die Frage, warum die Notbremse versagte, gibt es bislang keine Antwort.
Laut Betreiber war die Seilbahn auf den Monte Faito nach der Winterpause erst seit einer Woche wieder in Betrieb. Vergangenes Jahr fuhren damit mehr als 100.000 Menschen.