Wölfe dürfen in Deutschland bald leichter geschossen werden. Schwarz-Rot will den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen, für „eine rechtssichere Entnahme von Wölfen“ sorgen. Damit sollen Weidetiere (Schafe, Ziege und Co.) besser vor dem Raubtier geschützt werden.

Überraschende Zustimmung kommt jetzt vom grünen Bundeslandwirtschaftsminister!

Cem Özdemir (59) zu BILD: „Ich bin sicher, dass man klare, fundierte Regeln für den Umgang mit auffälligen Wölfen haben kann, ohne den Artenschutz zu gefährden.“

Klare Regeln für den Umgang mit Wölfen

Diese klaren Regeln will Schwarz-Rot schaffen. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht: „Wir unterstützen den Herdenschutz und setzen den Vorschlag der EU-Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unverzüglich in nationales Recht um. Mit den notwendigen Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sorgen wir für eine rechtssichere Entnahme von Wölfen.“ Brüssel plant, den Wolf nicht mehr als „streng geschützt“, sondern nur noch als „geschützt“ einzuordnen.

Heißt: Der Wolf könnte künftig wieder leichter gejagt werden!

Özdemir sieht seine politische Haltung durch die Pläne von Schwarz-Rot bestätigt, sagt zu BILD: „Ich habe mich in Europa erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Schutzstatus des Wolfs von ‚streng geschützt‘ auf ‚geschützt‘ abgesenkt wird.“ Das sei „gut für die Weidetierhalter und auch nicht schlecht für den Artenschutz.“ Grund: „Schafe, Ziegen und Rinder auf der Weide stärken die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften.“ Und meint damit Bauernland.

Bauern fordern ein Ende der „Wolfsromantik“

Die Bauern fühlen sich von den Grünen hier jedoch überhaupt nicht vertreten. Denn: Die Partei streitet intern heftig, ein Großteil der Öko-Partei ist nämlich komplett gegen die Jagd auf Wölfe.

Bauern-Chef Joachim Rukwied zu BILD: „Wir dürfen die Weidetierhaltung nicht länger einer weltfremden Wolfsromantik opfern! Die zukünftige Bundesregierung muss jetzt liefern. Aktives Bestandsmanagement muss ermöglicht werden.“ Sprich: Jagd auf den Wolf!

Auch der Bundesrat hatte am Freitag die Regierung aufgefordert, Regeln für einen schnelleren Abschuss von Wölfen auf den Weg zu bringen. Die zunehmende Zahl der Wölfe in Deutschland führe „zu anhaltender Besorgnis“. Es bestehe deshalb jetzt ein „dringender zusätzlicher Handlungsbedarf, um das Management lokaler Wolfsbestände zukünftig flexibler zu gestalten“.