Wer jetzt den Schuss noch immer nicht gehört hat… CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) hat bei Maybrit Illner (59) drastisch wie noch nie vor einem Scheitern der schwarzroten Koalition gewarnt.

Seine dramatische Mahnung: „Wir müssen was hinkriegen. Die Ränder sind ein Gradmesser. Die AfD zeigt das. Je höher die AfD, desto größer ist die Unzufriedenheit mit der Mitte des Parlamentes. Das ist jetzt die letzte Chance, die wichtigste Epoche, und wir sind zum Erfolg verdammt!“

Linnemanns größte Sorge: „Wir haben seit 1949 das erste Mal die Situation, dass wir uns als Europäer selbst verteidigen müssen. Wenn wir Deutschen uns nicht verteidigen können, dann kann es Europa auch nicht. Deswegen müssen wir da jetzt mit voller Wucht rein!“

Linnemanns zweite Befürchtung: „Wir verwalten uns kaputt in Deutschland. Und wenn das nicht wegkommt, dann war’s das mit unserem Wohlstand. Bei den Sondervermögen habe ich die Sorge, dass wir das Geld ausgeben, ohne die Strukturreformen zu machen. Und das ist dann keine CDU-Politik!“

Sondern, so der Generalsekretär: „Dann verkaufen wir unsere Seele, wenn wir das Geld jetzt rausschleudern, ohne das Leben besser zu machen für die Menschen, einen agilen Staat zu bekommen und die Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig zu machen!“

Grünen-Chefin: „Wir hätten gern weiter regiert“

Franziska Brantner (45), Grünen-Co-Vorsitzende, zu Linnemanns Forderungen konstruktiv: „Ganz ehrlich: Wir hätten gern weiter regiert, wir hätten gerne dazu beigetragen, aber bitte machen Sie was.“

Zum Rückzug von Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) erklärte Brantner: „Er spielt für uns weiter eine extrem wichtige Rolle. Er hat diesen Wahlkampf auch gezogen. Aber es ist seine Entscheidung.“

Ökonomie-Professor Moritz Schularick (49) appellierte an Linnemann: „Das allerwichtigste ist die Botschaft immer wieder, und hoffentlich überzeugen Sie Ihren künftigen Koalitionspartner, dass wir wirklich ganz viel Veränderung brauchen in diesem Land. Wir laufen noch sehr viel rückwärts in die Zukunft.“

„Pioneer“-Chef Gabor Steingart (62) erinnerte an große SPD-Bundeskanzler: „Ich würde mir wünschen, dass die SPD auch versteht, was da passiert ist an dem Wahltag. Dass sie sich auf Schmidt und auf Schröder, auf Reformen verständigt, um Wertschöpfung in Deutschland wieder zum Florieren zu bringen.“