Bonn – Viele Deutsche bekommen diese Woche keine Post mehr.

Die Gewerkschaft Verdi setzt die Warnstreiks bei der Deutschen Post auch an diesem Freitag und Samstag fort. Bundesweit sind Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung an ausgewählten Standorten sowie in Service-Niederlassungen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, teilte Verdi mit. Und zwar in acht Bundesländern!

Diese acht Bundesländer sind vom Post-Streik betroffen

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Bremen
  • Niedersachsen
  • NRW

Jeder zehnte Brief liegen geblieben

Ein Zehntel der Briefe und Pakete, die von Post-Beschäftigten am Freitag zugestellt werden sollten, sind wegen des Streiks liegen geblieben. Es könne „heute und morgen zu Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen kommen“, teilte das Unternehmen über den Streik mit.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte Verdi bereits bundesweit die Beschäftigten in den Paketzentren zu Warnstreiks aufgerufen, während am Donnerstag Beschäftigte in der Zustellung und in Service-Niederlassungen im Ausstand waren.

Am Donnerstag hatte es Postkunden in Bayern getroffen. Dort legten rund 800 Beschäftigte an 37 Zustellstützpunkten die Arbeit nieder.

Ende Januar hatten sich laut Verdi bereits rund 13.000 Beschäftigte der Deutschen Post an Warnstreiks beteiligt. Das Unternehmen sprach von 9000 Mitarbeitern. Die Folge waren Verzögerungen bei der Zustellung Paketen und Briefen.

Darum geht es der Gewerkschaft Verdi beim Streik

Verdi fordert ein um sieben Prozent höheres Gehalt in einem zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent an.

Außerdem macht sich die Gewerkschaft für drei Extra-Urlaubstage stark, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen. Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.

So geht es beim Streik bei der Post weiter

Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer mal wieder zu Streiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.