Der inhaftierte PKK-Anführer Abdullah Öcalan ruft die in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestufte Partei PKK zur Beendigung des bewaffneten Kampfes in der Türkei auf.

Dies ließ Öcalan, der seit 1999 in einem türkischen Gefängnis sitzt, am Donnerstag erklären. Zuvor hatte er sich mit einer Delegation der pro-kurdischen Partei DEM auf der Gefängnisinsel Imrali bei Istanbul getroffen.

Wörtlich teilte er mit: „Die PKK sollte sich selbst auflösen, ich fordere sie auf, die Waffen niederzulegen.“

Die Ankündigung könnte nach vier Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen den Weg für ein Ende des Konflikts in der Türkei ebnen.

Abdullah Öcalan gründete 1978 die PKK

Der PKK-Gründer wurde maßgeblich durch politischen Unruhen in den 1970er-Jahren geprägt. Nach seinem Studienabbruch an der Universität Ankara kehrte er der türkischen Linken den Rücken und gründete die PKK.

Seine Festnahme durch türkische Spezialkräfte 1999 in Kenia markierte einen Wendepunkt im Konflikt. Die ursprünglich verhängte Todesstrafe wurde 2002 in lebenslange Haft umgewandelt, die er seitdem auf der Gefängnisinsel Imrali nahe Istanbul verbüßt.

Im Zuge der Friedensgespräche zwischen 2013 und 2015 wandelte sich das Bild Öcalans in der Türkei vom militanten Anführer zu einer Schlüsselfigur für mögliche Verhandlungen.

Das ist die PKK

Die PKK wurde 1978 von Öcalan im Südosten der Türkei mit marxistisch-leninistischer Ausrichtung gegründet. Sie wird von der Türkei und ihren westlichen Verbündeten, wie auch Deutschland, als Terrororganisation eingestuft.

Seit Beginn ihres bewaffneten Kampfes 1984 wurden mehr als 40.000 Menschen getötet. Der Konflikt konzentrierte sich hauptsächlich auf die kurdisch geprägten ländlichen Gebiete, es wurden aber auch Anschläge in Istanbul und Ankara verübt.