So kann eine Abschiebung aussehen, wenn sie nicht das Bundesinnenministerium von Nancy Faeser (SPD, 54) organisiert, sondern das hessische Innenministerium von Roman Poseck (54, CDU). Dienstagabend hob eine Maschine mit 46 Migranten Richtung Pakistan ab: Laut BILD-Informationen bestand die Hälfte davon aus Straftätern, die anderen saßen teilweise in Abschiebehaft.

Sicherheitskräfte begleiten in den späten Nachmittagsstunden am Frankfurter Flughafen 46 Migranten durch die langen Gänge des größten deutschen Flughafens. Überall abgesichert, dass niemand flüchten kann. Denn von den 46 Migranten sind rund 20 Schwer-Kriminelle.

Die Abschiebung steht im harten Kontrast zur Wahlkampf-Show von Faeser kurz vor der Bundestagswahl. Da wurden vom Bundesinnenministerium drei Flieger in Richtung Türkei für insgesamt 98 Migranten organisiert – hauptsächlich für Frauen und Kinder. Die Straftäter dagegen blieben in Deutschland.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (53, CDU) zu BILD: „Wir in Hessen reden nicht, wir handeln. Wer sich illegal bei uns aufhält, muss Deutschland wieder verlassen.“

Die Migranten im Flieger nach Pakistan kamen aus ganz Deutschland. Sogar drei abgelehnte Zuwanderer aus Österreich waren im Flieger von Frankfurt nach Islamabad.

Vergangene Woche hatte Hessens Innenminister Roman Poseck die Abschiebung von Frauen und Kindern in die Türkei kurz vor der Wahl durch Bundesinnenministerin Faeser als „unechte Rückführungsflüge und reine Symbolpolitik“ hart kritisiert.

Poseck zu BILD: „In Hessen machen wir keine Wahlkampfmanöver, sondern wir handeln unabhängig von besonderen Terminen konsequent bei der Umsetzung des Rechts. Wer ausreisepflichtig ist, muss unser Land auch wieder verlassen. Das ist unser Anspruch und das gilt ganz besonders für Straftäter.“

Doch das waren nicht die einzigen Abschiebungen von Hessen aus. Gestern wurden nach dem Dublin-Verfahren sieben Menschen in andere europäische Staaten überstellt. Darunter waren auch afghanische, syrische und türkische Staatsbürger.

Hessen kündigt weitere Abschiebeflüge von Frankfurt aus an – vorwiegend mit Straftätern.