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Putin bietet USA gemeinsamen Rohstoffabbau in der Ukraine an

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den USA eine gemeinsame Erschließung von Vorkommen Seltener Erden auch in den russisch besetzten Teilen der Ukraine angeboten. „Wir sind bereit, mit unseren Partnern, darunter mit den US-amerikanischen, auch dort zusammenzuarbeiten“, sagte er in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. „Wir sind bereit, ausländische Partner in unsere neuen historischen Gebiete einzuladen, die Russland zurückgegeben wurden“, sagte Putin. Als „neue Gebiete“ bezeichnet Putin damit offenbar die von Russland im Angriffkrieg besetzten Regionen der Ukraine.

Russland verfüge über einige der weltweit größten Lagerstätten im hohen Norden des Landes, aber auch im Kaukasus, in Sibirien, im Fernen Osten und den „neuen Territorien“ in den besetzten Gebieten der Ukraine, sagte Putin. Er habe die russischen Behörden damit beauftragt, den Bereich der strategischen Rohstoffe und Seltenen Erden in Russland weiterzuentwickeln, um „die Förderung dieser Materialien zu vervielfachen“, sagte er.

Der
Staatschef sagte weiter, russische Firmen seien bereits in
Kontakt mit Blick auf mögliche gemeinsame wirtschaftliche Projekte, die
mit dem Ende des Ukraine-Konflikts verknüpft seien. Zu dem Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine, zu
dem die Verhandlungen nach Angaben beider Seiten weit fortgeschritten
sind, wollte Putin sich indes nicht äußern. Dies sei nicht seine
Angelegenheit, sagte er.

Russlands Armee war vor drei Jahren in die Ukraine einmarschiert und kontrolliert derzeit einschließlich der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsterritoriums. 

US-Präsident Donald Trump verlangt für eine Fortsetzung der US-amerikanischen Unterstützung der Ukraine unter anderem auch den Zugriff auf Rohstoffvorkommen des osteuropäischen Landes. In direkten Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA versucht Trump auch, über diese Abkommen bisherige
US-Militärhilfen für die Ukraine zu kompensieren. Er fordert Rohstoffe,
darunter die für High-Tech-Produkte notwendigen Seltenen Erden, im Wert
von 500 Milliarden Dollar.

EU stellt Rohstoffabkommen mit der Ukraine in Aussicht

Zu möglichen Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sagte Putin, dass die europäischen Staaten beteiligt werden könnten. „Die Europäer, aber auch andere Länder, haben das Recht und die Möglichkeit, teilzunehmen – und das respektieren wir“, sagte er. Innerhalb der EU war zuletzt die Befürchtung gewachsen, angesichts der direkten Gespräche zwischen den USA und Russland von Verhandlungen ausgeschlossen zu werden. 

Unterdessen hat der EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné ein mögliches Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union in Aussicht gestellt. 21 von 30 von Europa benötigten Kritischen Rohstoffen könnten von der Ukraine „im Rahmen einer Partnerschaft geliefert werden, bei der beide Seiten gewinnen“, sagte Séjourné nach einem Arbeitstreffen zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Kyjiw. „Der Mehrwert Europas ist, dass wir niemals ein Abkommen verlangen werden, das nicht zum beiderseitigen Vorteil ist“, sagte der Industriekommissar.

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