Das kann ja heiter werden! Gleich in der ersten Talkshow nach dem Wahlsieg von Friedrich Merz (69, CDU) und noch vor allerersten Gesprächen über Schwarz-Rot ätzte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (51, SPD) bei Caren Miosga (55) volle Kanne gegen die Union.
Schweitzers barsche Forderung an Unionsfraktionsvize Jens Spahn (44, CDU): „Sie haben den Regierungsauftrag gewollt, jetzt haben Sie ihn, Sie müssen einladen, Sie müssen Vorschläge machen und Sie müssen jetzt auch eine Tonlage finden, die auch einladend ist!“
Schweitzer über das künftige SPD-Führungspersonal: „Wenn ich mir anschaue, dass wir jetzt einen Kanzler haben, der demnächst 70 wird, sind die alle viel jünger. Insofern ist das Generationen-Auffrischung!“
„Ich fühle mich komplett im falschen Film“
Schweitzer über die illegale Migration: „Komplett hanebüchen, davon zu sprechen, dass wir die Grenzen schließen!“ Spahn: „Das hat keiner gesagt.“ Schweitzer: „Na, da habe ich aber andere Töne im Ohr!“
Schweitzers Kritik: „Grenzkontrollen wieder einführen, das ist die Abwicklung des Europas, das Helmut Kohl mal geschaffen hat. Ich fühle mich da manchmal komplett im falschen Film, dass ich mich mehr in der Tradition Kohls befinden als viele CDUler heute!“
Schweitzer über CSU-Chef Markus Söder (58): „Ich frage mich manchmal, warum Herr Söder so oft in Talkshows sitzt. Er müsste am Schreibtisch sitzen und seine Hausaufgaben machen!“
Schweitzer stolz zu Spahn über sich selbst: „Sie müssen jetzt regieren, tun aber so, als würden Sie das alles nur beobachten. Sie müssen selbst in die Verantwortung gehen! Ich BIN in der Verantwortung, und da sage ich, was wir tun. Wenn die nächste Bundesregierung sich daran ein Beispiel nimmt, dann sind wir auf einem guten Weg!“
Schweitzer über die Schuldenbremse: „So, wie ich Friedrich Merz bisher kennengelernt habe, wird er auch diese Position schnell räumen!“
Schweitzer zum Wunsch der Wahlsieger, möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung zu bilden: „Die SPD hat jetzt erst mal eine wirkliche Niederlage, und zu sagen, wir reden schon mal über die nächste Koalition, wäre gegenüber den Wählern ein bisschen sehr dreist.“