Büchen (Schleswig-Holstein) – Die SPD spricht von einem „feigen Anschlag“, die Polizei geht von Brandstiftung aus. In der Nacht zum Sonntag sollen Unbekannte den Wahlkampf-Bus der SPD-Bundestagsabgeordneten Nina Scheer (53) angezündet haben. Der VW Bulli brannte vollständig aus.

Nach Informationen der „Kieler Nachrichten“ kam es gegen 3 Uhr morgens in Büchen bei Hamburg zu dem mutmaßlichen Feuer-Anschlag auf das Wahlkampf-Auto mit dem groß aufgedruckten SPD-Logo. Offenbar war ein Brandsatz auf dem rechten Vorderrad platziert worden, sodass der Wagen schnell in Flammen aufging. Der Bus war in der Nähe eines Sportplatzes in der Möllner Straße abgestellt worden, verletzt wurde niemand.

„Wir gehen von Brandstiftung aus und ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Weiter wollte sich die Polizei dazu nicht äußern. Bisher gebe es allerdings noch keine Hinweise auf die Täter.

Neben der Ausrüstung für Wahlkampfstände wurden sieben Tage vor der Bundestagswahl auch Wahlkampf-Flyer und Plakate sowie weiteres Werbematerial durch das Feuer vernichtet. Der Schaden wird auf etwa 25.000 Euro geschätzt. Nina Scheer tritt im Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd für die Sozialdemokraten an.

SPD-General spricht von „Angriff auf die Demokratie“

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch (56) sagte, es sei ein Angriff auf die Demokratie, auf alle, die sich mit Leidenschaft für unsere Gesellschaft engagierten. „Die gesamte SPD steht solidarisch an der Seite von Nina Scheer und ihrem Team.“ Man lasse sich nicht einschüchtern.

Die Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli (49), verurteilte „diesen feigen Angriff auf das Wahlkampf-Fahrzeug unserer Bundestagsabgeordneten Nina Scheer“. Gewalt und Zerstörung gegen Parteien und Politikerinnen und Politiker seien absolut inakzeptabel, im Wahlkampf genauso wie sonst.