Aschaffenburg (Bayern) – Er lobte sei­ne Patientinnen für ihre „schönen Brüste“, untersuch­te Venen in der Vagina und bot ganzheitliche Unter­suchungen nach Pra­xis-Schluss an: Am Montag stand Kardiologe Bereket A. (53) zum zweiten Mal innerhalb ei­nes Jahres wegen Vergewal­tigung vor dem Landgericht Aschaffenburg. Sieben Frauen hatten ihn an­gezeigt!

Der in Fußfesseln aus der Zelle vorgeführte Angeklagte gestand „Es tut mir sehr leid“, jammerte der aus Eri­trea stammende Mediziner. Für die Frau, die mit ihrer An­zeige 2021 alles ins Rollen brachte, keine Entschuldi­gung. Opfer Nancy B. (34, Name geändert) sagte zu BILD: „Er hat seine Stellung als Arzt für seine kranken Fantasien ausgenutzt.“

Arzt griff Patientin in die Unterhose

Bereket A. hatte bei der Herzuntersuchung den Arm von Nancy B. gegen seinen Penis ge­drückt, war dann mit einem Finger in sie eingedrungen. „Ich war wie tot, konnte mich nicht mal dagegen wehren“, berichtete die Frau später. Für diese und eine weitere Tat wurde A. am 10. Oktober 2023 zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Auch BILD be­richtete über den Fall – wor­aufhin sich weitere Patientin­nen bei den Justizbehörden meldeten.

Die neuen Vorwürfe: Am 26. Februar 2021 demonstrierte A. einer Schwangeren (35) Kniebeugen „zur Stärkung des Bindegewebes“: „Dann hat er meine Hand genom­men und sie zwischen seine Pobacken geschoben.“

Ehefrau hält zum Missbrauchs-Arzt

Eine andere Zeugin (57) sagte aus, dass er in ihre Unterhose griff: „Das ging so schnell, dass er in mich ein­gedrungen ist. Ich dachte, was war das jetzt?“, sagte sie aus.

Die Fälle von drei weiteren Opfern sind inzwischen verjährt.

„Ich lasse mich jetzt therapie­ren“, versicherte der Ange­klagte und jammerte, dass er sich nun nicht mehr um sein behinder­tes Kind kümmern könne, nicht mehr wie früher 15 000 Euro verdiene und durch die Berichte gesell­schaftlich vernichtet sei. Verteidi­ger Burkhard Benecken: „Er hat alles verloren, abgesehen von seiner Ehefrau, die zu ihm hält.“

Richter: Nie wieder Arzt in Deutschland

Viel gravierender sind indes die Folgen für die Opfer. Nancy B. zu BILD: „Er hat mich traumatisiert fürs Le­ben.“ Nach ihrer Zeugenaus­sage erlitt sie eine Frühge­burt, kann bis heute nur in einem mit Wä­scheständern verbarrikadier­ten Zimmer schlafen. „Ich stand am Anfang ganz allein da. Er hat alles abgestritten. Zum Glück haben sich weite­re Frauen getraut, etwas zu sagen. Nicht die Opfer sind schuld an dem, was passiert ist.“

Das Urteil: vier Jahre und vier Mo­nate Knast. Approbation und Zulassung sind inzwischen futsch. Richter Karsten Krebs: „Es ist für mich nicht vorstell­bar, dass Sie in Deutschland wieder als Arzt arbeiten!“