Die Hoffnung war immer da. Jetzt ist sie erloschen, und es gibt die traurige Gewissheit: Schlomo Mansour ist tot. Der 86-Jährige war die älteste Hamas-Geisel; die Terror-Schergen brachten den alten Mann aus dem Kibbuz Kissufim allerdings noch am Tag des Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 um.
Seine Leiche wurde von den Terroristen in den Gazastreifen verschleppt. Die israelische Armee informierte Mansours Familie, nachdem der Geheimdienst monatelang Informationen gesammelt hatte.
► „Wir teilen die tiefe Trauer der Familie“, kommentierte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die bittere Nachricht. „Wir werden nicht ruhen und nicht schweigen, bis er zur Beerdigung nach Israel zurückgebracht wird. Wir werden weiterhin entschlossen handeln, bis wir alle Geiseln, die Lebenden und die Toten, zurückgebracht haben.“
Schlomo Mansour wurde in der irakischen Hauptstadt Bagdad geboren und hatte schon als Kind 1941 das „Farhud“ genannte Pogrom gegen Juden überlebt. Als 13-Jähriger emigrierte er mit seiner Familie nach Israel. Dort war er Mitbegründer des Kibbuz Kissufim. Mansour hinterlässt seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.
Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon wurden bereits für tot erklärt.
Wie es jetzt mit dem Geisel-Deal weitergeht, ist noch unklar. Die Terrororganisation Hamas erklärte am Montag, dass sie eigenmächtig die für Samstag geplante Geisel-Freilassung „bis auf Weiteres“ aussetzen werde.
► Diese Ankündigung brachte US-Präsident Donald Trump (78) auf die Palme. Er will, dass die Islamisten bis Samstag, 12 Uhr, alle verbleibenden Geiseln aus ihrer Gewalt freilassen. Falls die Hamas seiner Forderung nicht nachkomme, werde es harte Konsequenzen geben. „Samstag um 12 Uhr. Und wenn sie nicht hier sind, wird die Hölle losbrechen.“
Alle Geiseln sollten bis Samstagmittag freigelassen werden, „nicht nach und nach, nicht zwei und eins und drei und vier und zwei“, sagte er am Montag (Ortszeit) im Weißen Haus. Sollte das nicht passieren, werde er Israel empfehlen, die Waffenruhe mit der Hamas aufzukündigen, sagte Trump. „Wir wollen sie alle zurück. Ich spreche nur für mich. Israel kann sich darüber hinwegsetzen.“
Zu genauen Einzelheiten äußerte sich Trump nicht. Er fügte lediglich hinzu, die Hamas werde „herausfinden, was ich meine“. Auf die Frage, ob er eine Beteiligung der U.S. Army ausschließe, antwortete Trump: „Wir werden sehen, was passiert.“