Schierke (Sachsen-Anhalt) – Bis zu 250 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen am Brocken, die seit Freitag wüten. Mehrere Löschflugzeuge helfen aus der Luft. Jetzt endlich der langersehnte Regen!
Seit Sonntagnacht ziehen Unwetter übers Land. Bis zu 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter hat es laut Deutschem Wetterdienst am Brocken gegeben. Doch auf die erhofften zwei Worte „Feuer aus“ warten die Einsatzkräfte am Morgen immer noch.
Regen bringt „spürbaren Effekt“
Immo Kramer (44), Leiter des Krisenstabes, zu BILD: „Es hat einen spürbaren Effekt, dass sich nichts mehr ausbreitet. Aber ‚Feuer aus‘ können wir nicht melden. Wir haben trotz des Regens mehrere Brandstellen und Glutnester, und müssen auch heute durcharbeiten.“
Die Lage am Montag
Am Montagmorgen hatten sich Krisenstab und Feuerwehr für eine Lagebesprechung versammelt. Leider behindert aber das feuchte Wetter die Löscharbeiten aus der Luft: Flugzeuge können wegen Nebels und tief hängender Wolken nicht aufsteigen.
„Zwei Flugzeuge sind in Bereitschaft. Vormittags können wir sie nicht einsetzen, obwohl wir es gerne würden. Wir können nicht auf Sicht fliegen“, sagt Kramer zu BILD.
In zwei Gebieten am Brocken bleibt es besonders heikel: „Wir haben noch zwei weitere Verdachtsflächen oben am Moor, wo sehr wahrscheinlich tiefere Bodenbrände sind.“
Das Problem: „Es ist so unzugänglich, dass wir mehrere Stunden bräuchten, um dort hochzulaufen“, so Kramer. „Die Flächen werden wir jetzt mit Drohnen und Wärmebildkameras erkunden.“
Wieder Waldbrand am Brocken
Seit Freitag lodert das Feuer am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens. Zunächst ungehindert hatte sich das Inferno aufgrund von Hitze und Wind ausgebreitet.
Nachdem am Samstag Flugzeuge und Hubschrauber Wasser auf den Großbrand gekippt hatten, konnten die Einsatzkräfte endlich vermelden, dass die Flammen unter Kontrolle seien. Auch Kräfte der Bundeswehr, Bundespolizei und Landespolizei Sachsen-Anhalt unterstützten vor Ort.
Als Ursache wird Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Laut Feuerwehr gebe es erste Hinweise darauf. Demnach sei das Feuer an mehreren Stellen ausgebrochen, habe sich später zu einem Streifen vereint.