Die gigantische Landmasse im Norden ist von Schnee und einem kilometerdicken Eisschild bedeckt, hat nur 56.865 Einwohner – und gerät gerade trotzdem in den Fokus der globalen Politik. Denn Donald Trump will Grönland unbedingt haben, koste es, was es wolle!
Die Idee klingt absurd, doch Trump meint es offenbar Ernst: Besitz und Kontrolle über Grönland seien „eine absolute Notwendigkeit“. Dafür ist er offenbar bereit, sehr weit zu gehen! Auf die Reporter-Frage, ob er dabei militärischen oder wirtschaftlichen Druck ausschließen könne, sagte er am Dienstag: „Nein, das kann ich Ihnen nicht versichern.“ Es könne sein, dass man „etwas tun müsse“.
Man wisse nicht einmal, ob Dänemark einen Rechtsanspruch auf Grönland habe: „Aber wenn ja, sollten sie ihn aufgeben, denn wir benötigen Grönland für die nationale Sicherheit.“
Doch warum ist die größte Insel der Erde (2,16 Millionen Quadratkilometer), die ein weitgehend autonomes Gebiet Dänemarks ist, dem Amerikaner so wichtig?
► Grönland wäre für die USA ein wichtiger Trumpf im Rennen mit China und Russland um die Bodenschätze des Nordens. An der Küste gibt es große Vorkommen von Gold, Platin, Kupfer, daneben Rubine und Diamanten. Es wurden neben Öl und Gas auch Vorkommen von Seltenen Erden entdeckt, wichtig für E-Autos und Windturbinen, ebenso für militärische Zwecke.
Bodenschätze sind besonders wichtig
Das hob Klaus Dodds, Professor für Geopolitik aus London, gegenüber CNN hervor. „Es besteht kein Zweifel, dass Trump und seine Berater sehr besorgt über den Würgegriff sind, den China offenbar hat“, sagte Dodds dem Sender. Grönland biete eine potenziell reiche Quelle dieser kritischen Mineralien. Derzeit dominiert China die globale Produktion Seltener Erden und hat gedroht, den Export kritischer Mineralien und zugehöriger Technologien einzuschränken – ein Thema, das aktuell besondere Brisanz bekommen hat.
► Laut „Wall Street Journal“ haben einige Trump-Berater längst erkannt, dass ein Grönland-Verkauf unwahrscheinlich ist. Sie sehen aber eine Ausweitung der US-Präsenz auf der Insel durch wirtschaftliche Investitionen und eine größere militärische Präsenz als Möglichkeit, dort stärker Fuß zu fassen und dem wachsenden Einfluss Chinas und Russlands entgegenzuwirken.
Ein jahrzehntealtes Abkommen gibt dem Pentagon bereits jetzt Zugang zu einem arktischen Stützpunkt im Süden Grönlands mit einem Flugfeld sowie Radar- und anderen Geräten, die zur Erkennung möglicher Raketenstarts genutzt werden.
In Dänemark kommen die Überlegungen Trumps natürlich nicht gut an. König Frederik (56) setzte ein Zeichen und ließ jetzt das Wappen Grönlands abändern – ein Element mit drei Kronen wurde entfernt und dafür ein kleiner Eisbär deutlich vergrößert. Der Eisbär ist das Wappentier Grönlands.
In Skandinavien wird mit großem Unmut auf die Trump-Vorstöße reagiert. Die norwegische Zeitung „Aftenposten“ schreibt: Trumps Rhetorik ähnele auf unangenehme Weise der des russischen Diktators Wladimir Putin (72) …