Es ist ein düsteres Jubiläum: Heute vor 25 Jahren kam Wladimir Putin an die Macht.

Nach einem Vierteljahrhundert im Kreml wackelt allerdings Putins Wohlstandsversprechen, das er den Russen damals gab. Der Diktator droht von seiner Kriegs- und Eroberungs-Politik eingeholt zu werden. Russland bricht die Wirtschaft weg!

Der Rubel ist in der Putin-Zeit abgestürzt: Gab es zum Start der Ära 27 Rubel pro US-Dollar, sind es jetzt 109 Rubel.

Kredite sind unbezahlbar. Lebensmittel-Preise steigen. Der Kreml findet kein Rezept gegen die Mega-Krise.

Und das kam so: Als die Russen am 31. Dezember 1999 fernsahen, trauten viele ihren Augen und Ohren nicht: Der Wodka-selige Boris Jelzin (starb 2007), seit 1991 ihr erster Präsident, dankte in seiner Neujahrsansprache (gehalten Silvester) plötzlich ab – und ein blasser Bürokrat wurde als neuer Präsident eingesetzt: Wladimir Putin, damals 47 Jahre alt, bis dahin aufgefallen in Sankt Petersburg wegen massiver Korruption – und als Chef des Geheimdienstes FSB. Putin und sein Geheimdienst-Clan sicherten Jelzin und Familie Straffreiheit zu – wenn er abdankt.

Putins Stunde schlug! Der blasse Agent schwang sich auf zum starken Mann – und regiert wie ein schwerreicher Blut-Zar.

Er führte Kriege gegen Tschetschenien, Georgien, in Aserbaidschan und in Syrien, hat die Krim besetzt und schließlich die ganze Ukraine mit Krieg überzogen. Er ersetzte Jelzins Oligarchen-Freunde durch seine Geheimdienst/Mafia-Clique („Silowiki“), ließ Oppositionsführer entweder ermorden, außer Landes oder in Straflager werfen. Statt mit dem Westen Geschäfte zu machen, kumpaneit er nun mit Nordkorea, libyschen Freischärlern, afrikanischen Milizen oder Diktatoren und macht sein Land von China abhängig.

Ergebnis: Seinen Russen bricht der bescheidene Wohlstand weg:

► Löhne stagnieren, Preise knallen hoch, und der Leitzins ist auf 21 Prozent eskaliert. In den Läden fehlt es an Milch und Butter. Unternehmen können Investitionen oder Waren nicht mehr vorfinanzieren. Ein Teufelskreis, der zur Lähmung führt.

Putin log das vor Weihnachten auf einer PR-Show trotzdem zu einem Wirtschaftswunder. Doch allein die Rüstungsindustrie wächst – der Rest schrumpft!

Russen-Banken gehen in die Knie

Problem für Putin: Seine Staatsknete fließt nicht in langfristige Investitionen. Die neuen Panzer, die die alten, in der Ukraine zerstörten, ersetzen, werden auch zerstört, die teuren Raketen explodieren im Ziel, Munition wird verballert. Das Geld wird verbrannt.

Inzwischen gehen die ersten Russen-Banken in die Knie: Gerade erst musste der Staat die Trusk-Bank mit 99 Milliarden Rubel (umgerechnet etwa 900 Mio. Euro) stützen. Landesweit stehen die Geldhäuser unter Druck.

Putin pumpt alles in den Krieg

Hinzu kommt die teure Kriegswirtschaft! 40 Prozent des Staatshaushaltes gehen für Krieg und Armee drauf!

Die deutsche Denkfabrik SWP hat ausgerechnet, wie teuer Putin die Kriege kommen:

▶︎ „Der Verteidigungshaushalt soll um ein Viertel auf 13,5 Billionen Rubel steigen.“ Laut Wechselkurs entspräche dies 130 Milliarden Euro. Aber auf die Kaufkraft-Ausgaben in Russland umgerechnet, wird klar, wie tief Putin in die Kasse greifen muss: „Auf deutsche Verhältnisse übertragen, würde der russische Verteidigungsetat näherungsweise 350 Milliarden Euro umfassen“, so SWP. Das entspräche dem kompletten deutschen Staatshaushalt von 2019!

Sanktionen treffen Russlands Export

Putins Problem: Ihm geht langsam die Kohle aus. Hatte er zu Kriegsbeginn noch erhebliche Einnahmen aus einem „historischen Boom beim Energieexport“, sprudeln laut SWP „seit 2023 diese Einnahmen nicht mehr so üppig wie zuvor, weil die Preise auf internationalen Rohstoffmärkten gefallen sind und westliche Sanktionen zu Einbußen führen.“

Die Sanktionen des Westens zwingen Russland zu teuren Umgehungsgeschäften und haben die Einnahmen der Wirtschaft aus dem Export geköpft.

▶︎ Beispiel Deutschland: Die Einfuhren aus Russland sanken seit Kriegsbeginn um mehr als 90 Prozent. Inzwischen brechen im Land Lieferketten zusammen, weil für die West-Lkw keine Teile mehr vorhanden sind, Flugzeuge fehlen, Software-Konzerne keine Updates mehr nach Russland senden. Experten waren vor einem Domino-Effekt: Inzwischen komme ein Ausfall zum anderen, es baue sich eine Welle auf.

Putin muss ab Januar Steuern erhöhen

Folge: Für die Russen wird es noch teurer: Putin ließ für Gutverdiener ab Januar 2025 die Einkommensteuer und für Unternehmen die Gewinnsteuer anheben.

Und selbst öffentlich werden die Zahlen aus dem Kreml inzwischen angezweifelt. So ätzte der Politologe Konstantin Kalaschew über die angeblich unter neun Prozent gesunkene Inflationsrate: „Wie die es errechnen, ist ein großes Rätsel.“ Alles sei im Preis gestiegen in diesem Jahr. Putin musste sich auch auf seiner Jahres-Antworten-Show fragen lassen, warum Gurken um 43 Prozent teurer geworden seien.

Einen echten Kriegs-Boom erleben neben der Rüstungsbranche nur die Bestatter: Bei Särgen sind die Kosten in einigen Regionen um bis zu 170 Prozent hoch geknallt – wegen der hohen Nachfrage unter dem Kriegs-Führer Putin.