Las Palmas (Gran Canaria) – Ein Taucher konnte vor der Playa del Cabró auf der beliebten kanarischen Insel ein seltenes Naturspektakel einfangen. In der Tiefe des Meeres hatte er einen rätselhaften, leuchtenden „Wurm“ entdeckt.

Javi Benavides erkundet seit Jahren leidenschaftlich die Meereswelt, hat meistens eine Unterwasserkamera dabei. Doch was ihm dieses Mal vor seine Linse kam, faszinierte ihn besonders.

„Es ist nicht alltäglich, so etwas zu sehen. Es war faszinierend, sie zu beobachten“, schilderte Javi Benavides gegenüber der „Kronen Zeitung“.

„Wurm“ hält sich in der Tiefe auf

In etwa acht Metern Tiefe hatte er eine glibbrige Kreatur entdeckt, die augenscheinlich in der Meeresströmung tanzte. Ihre Form ähnelte einem riesigen, transparenten Schlauch.

Der wundersame „Wurm“ ist Experten als „Pyrosoma“ bekannt und ist vielmehr eine Ansammlung aus Tausenden winzigen Einzellern. Sie formieren sich in einer Art Röhre und können in Ausnahmefällen bis zu 12 (!) Meter lang werden.

„Ich bin seit mehr als 20 Jahren Taucher, und das ist erst das zweite Mal, dass ich auf ein Pyrosom gestoßen bin“, erinnert sich Benavides. Dass diese Meereskreaturen kaum gesichtet werden, liegt daran, dass sie sich überwiegend in der Tiefe des Ozeans aufhalten und nur selten in Strandnähe.

Naturschauspiel wichtig für die Gesundheit des Meeres

Erst in Nacht wandert der „Wurm“, der übrigens vollkommen harmlos ist, vom Boden bis unter die Wasseroberfläche, um dort zu fressen. Er ist im gesamten Mittelmeer verbreitet, wurde aber auch schon in der Nordsee gesichtet.

Wie Ozeanforscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums in Kiel erklären, ist die Ansammlung extrem wichtig für das Ökosystem im Wasser, denn sie wird von anderen Meerestieren gebraucht. Krebse und Garnelen nutzen die glibbrige Röhre beispielsweise als Unterschlupf oder Nahrungsquelle. Wegen der leuchtenden Eigenschaften wird das Naturspektakel auch „Feuerwalze“ genannt.