Klötze (Sachsen-Anhalt) – „Willkommen in Ihrem neuen Zuhause! Dieser moderne Bungalow bietet Ihnen komfortables Wohnen auf einer Ebene. Ein Highlight des Anwesens ist das weitläufige Grundstück von 3830 Quadratmetern, das Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Entfaltung bietet.“

Ein verlockendes Immobilien-Angebot aus dem kleinen Altmark-Dorf Schwiesau in Sachsen-Anhalt. Was die Annonce auf dem Portal „Immowelt“ allerdings verschweigt: Im vergangenen Jahr suchte die Mordkommission das Grundstück tagelang nach der Leiche von Kezhia H. (†19) ab. Das Haus gehört dem inzwischen rechtskräftig verurteilten Mörder der jungen Frau.

Kezhia wollte ein Baby vom Killer

Rückblick auf die furchtbare Tat: Mehr als sechs Wochen wurde im Frühjahr 2023 nach der 19-jährigen Kezhia gesucht. Die Polizei ging zunächst von einem Vermisstenfall aus, gab eine Fahndung heraus. Doch mit der Zeit verdichteten sich die Hinweise, dass die junge Frau getötet wurde.

Schnell unter Verdacht: ihr 23 Jahre älterer Liebhaber. Tino B. (42), ein verheirateter Familienvater, der als Elektriker arbeitete. Tagelang durchsuchte die Kripo das Grundstück des Fußball-Trainers, der über den Sport die Nachwuchs-Kickerin Kezhia kennengelernt hatte.

Für sie war er die erste, große Liebe. Kezhia wollte sogar ein Kind von Tino B. – doch für ihn war es nur ein Sex-Abenteuer neben seiner Ehe.

Als die Auszubildende den Familienvater wegen der Beziehung unter Druck setzte, ermordete Tino B. die junge Frau in seinem Transporter kaltblütig mit mehr als 30 Messerstichen. Ihre Leiche vergrub er in einer abgelegenen Kiesgrube, nachdem er vergeblich versucht hatte, sie zu verbrennen.

Killer gab Vermisstenanzeige auf

Nach dem Mord gab er sogar die Vermisstenanzeige auf, um jeden Verdacht von sich weg zu lenken. Anschließend fuhr er in sein gepflegtes Einfamilienhaus, lebte so weiter, als wäre nichts geschehen. Hier, in diesem Bungalow, wollte Tino B. alt werden – doch daraus wurde nichts.

Der verurteilte Killer sitzt im Knast, wird sein Haus nie wieder betreten. Die Sparkasse Altmark-West bietet das Haus (vier Zimmer, 100,5 Quadratmeter Wohnfläche) „ab sofort verfügbar“ an.

So wohnte Kezhias Mörder bis zur Verhaftung

Und so wohnte der Killer: Das 40 Quadratmeter große Wohnzimmer hat eine Bar, das ganze Haus ist altersgerecht gebaut, hat Türen, durch die sogar ein Rollstuhl bequem passt.

Das angebotene Haus verfügt auch über einen Dachboden, der ausgebaut werden kann. Tino B. war gerade dabei, die Elektrik dort oben zu verlegen, als die Polizei ihn verhaftete …

Das Badezimmer hat eine schicke Eck-Badewanne, sogar einen Kamin hat der Bungalow.

Aktuell sitzt Tino B. im Hochsicherheitsgefängnis in Burg bei Magdeburg. Die Schwur-Richter des Landgerichts Stendal verurteilten den früheren Fußball-Trainer wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zusätzlich entschieden die Richter: Tino B. muss zudem 40 000 Euro an die Hinterbliebenen und für die Beerdigung seines Opfers bezahlen. Dazu kommen noch Gerichts- und Anwaltskosten, die die Einnahmen des Hausverkaufs abdecken sollen.

Ein Mitgefangener zu BILD: „Außerdem erzählt er, dass er seiner Ex-Frau, die sich von ihm scheiden ließ, noch auszahlen muss. Vom Hausverkauf bleibt für ihn wohl nicht viel übrig.“