Frankfurt (Main) – Schock am Freitagabend: Nach einer Dachstuhl-Explosion rennt ein Mann brennend aus einem Wohnhaus in Frankfurt. Ein zweiter rettet sich aufs Dach. Jetzt steht fest: Es war Brandstiftung!

Unfassbar tragisch: Beide sind Brüder. Sie heißen Gabriele (28) und Antonio R. (31), stammen aus Apulien (Italien).

Versuchter Bruder-Mord in Frankfurt

Der 28-Jährige, der brennend aus dem Haus lief und aufgrund seiner schwersten Verletzungen (85 Prozent der Haut verbrannt) inzwischen verstarb, soll das Feuer vorsätzlich gelegt haben. Und er brachte seinen älteren Bruder damit in Lebensgefahr. Im Klartext: Es war versuchter Bruder-Mord!

„Explosion wurde mutwillig herbeigeführt“

Erste Zeugenaussagen und Untersuchungsergebnisse der Brandermittler liegen jetzt vor. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass die Explosion mutwillig herbeigeführt wurde“, so ein Sprecher der Frankfurter Polizei.

Der Jüngere soll das Feuer mit einem Brandbeschleuniger gezielt vor der Wohnung im Stadtteil Westend gelegt und sich dabei wohl versehentlich auch angezündet haben. Wusste er zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sein Bruder noch drinnen war?

Gegen Brandstifter Gabriele R. wurde ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes eingeleitet – obwohl er tot ist.

„Das ist in solchen Fällen durchaus üblich. Es werden noch weitere Hinweise und Spuren ausgewertet, die eventuell in eine andere Richtung bezüglich Brandursache und Tathergang weisen könnten“, so der Polizeisprecher.

Hatten sie Angst vor Mieterhöhung oder Kündigung?

Aber was trieb ihn zur Wahnsinnstat? Nach BILD-Informationen sollte das Mehrfamilienhaus aus den 50er-Jahren aufwendig saniert und gedämmt, die hohen Kosten auf Eigentümer und Mieter umgelegt werden.

Womöglich hatten Gabriele R. Angst vor einer Mieterhöhung – oder sogar vor einer Kündigung der für die City relativ preisgünstigen Wohnung.

Während Gabriele sich in letzter Sekunde durchs Treppenhaus retten wollte, kletterte Antonio aufs Dach. Er harrte dort aus, bis die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu ihm gelangen konnten. Er kam wie durch ein Wunder mit leichten Verbrennungen davon, konnte das Krankenhaus bereits verlassen.

Jetzt muss er seinen jüngeren Bruder zu Grabe tragen. Den Bruder, der ihn durch seine Wahnsinns-Tat fast ermordet hätte.