Unna – Ein Kleinkrimineller (37) wollte nicht zurück in den Knast – deshalb spielte er mit der Polizei Verstecken! Ungewöhnliche Festnahme am Montag in Unna.

Hintergrund: Der Deutsche aus Schwerte hatte so viele Strafanzeigen angesammelt, dass ihn ein Richter schließlich ins Gefängnis steckte. Tagsüber durfte er aber zur Arbeit, schlafen musste er in seiner Zelle.

Doch die Nächte in der Bochumer JVA „Krümmede“ waren dem Mann offenbar zu langweilig. Denn am vergangenen Wochenende fehlte er abends plötzlich unentschuldigt. Polizisten machten sich auf die Suche und bekamen einen Tipp: Der Teilzeit-Knacki habe sich bei Papa und Mama in Unna (NRW) versteckt.

Flucht zu Mama und Papa

Dort schellten die Beamten. Vergeblich, niemand öffnete. Die Mieter waren im Urlaub, hatten aber in der Nähe für Notfälle einen Schlüssel deponiert. Damit verschafften sich die Ordnungshüter Zutritt zur Wohnung – und standen zunächst in leeren Zimmern.

So schnell gaben die Polizisten aber nicht auf und suchten gründlich und überall. Fündig wurden sie dort, wo die meisten kindlichen Versteckspiele hinführen – im Kleiderschrank!

Polizeisprecherin Nadine Richter (47): „Dort ließ er sich dann widerstandslos festnehmen.“

Knast-Ausbruch ist nicht strafbar

Im Streifenwagen ging es zurück ins Gefängnis nach Bochum. Bis zum Sommer 2027 muss er nach Angaben der Polizei noch für seine Straftaten büßen. Doch der Ausgang wird dem Mann nach seinem Versteckspiel mit der Polizei wohl erst einmal gestrichen.

Abgesehen davon droht dem Verbrecher keine weitere Strafe. In Deutschland ist ein „Entweichen“, wie die Nicht-Rückkehr im Amtsdeutsch heißt, nicht strafbar. Grund ist der Drang eines jeden Menschen nach Freiheit. Verboten ist es aber, Menschen bei der Knast-Flucht zu helfen.